Über mich

Philipp Sicher - Rutenbauer

Philipp Sicher

Sommer 1980, Schottland, River Spey. Damals hat es mich definitiv gepackt, das Thema mit den Gespliessten. vielleicht lag es an der grosszügigen Einstellung des englischen Gentleman, der meiner Frau und mir, beides unerfahrene Lachsfischer, seinen Pool überliess, vielleicht lag es daran, dass er mit einer Gespliessten fischte, vielleicht aber auch am darauf folgenden Besuch bei der Firma Partridge in Reddich, die damals noch gespliesste Ruten herstellte.

Den Lachs im Pool haben wir damals übrigens nicht gefangen, dazu fehlte uns wohl die Gespliesste …

Aber das Fieber ist bei mir geblieben, bis heute, und aus einem Hobby ist eine faszinierende Leidenschaft geworden. Eine Leidenschaft, die einen wunderbaren Ausgleich darstellt zu meinem Alltag als Geschäftsführer des Schweizerischen Fischereiverbandes. Rute um Rute hänge ich seither regelmässig in meine Sammlerlvitrine, mittlerweile ein kleiner Bambushain. Viele Impulse und Ideen habe ich aus dieser Sammlung von alten und neuen Meisterwerken (die von mir grösstenteils auch noch gefischt werden) für mein eigenes Bauen erhalten. Ich liebe es, zu experimentieren und neue Wege zu beschreiten und so vergehen die Stunden im Fluge, wenn ich wieder mal in der Werkstatt in die Konstruktion einer Quad-, Penta-, Hepta- oder Octa-Rute  eintauche oder Wege entwickle, wie ich mit meiner Morgan Hand Mill mein Lieblingsprojekt, die Bambushülse, herstellen kann.Und bei unserem letzten Besuch am River Spey im Sommer 2013 hatten wir sie dabei, die Gespliessten – mit Erfolg!

Rutenbauphilosophie

Seit meiner Kindheit fasziniert mich handwerkliches Schaffen –  grundsätzlich!

Der Reiz, Dinge die mir gefallen, selber zu bauen, hat mich letztendlich zum Rutenbau geführt.
Als junger Student erlebte ich in den sechziger und siebziger Jahren das Verschwinden der Gespliessten aus den Regalen der Fischereifachgeschäfte. Die wenigen noch vorhandenen Exemplare, meist Ruten von Walter Brunner, waren für mich als Studierender unerschwinglich. Ich war aber so fasziniert von von diesen Ruten, dass ich beschloss, den Versuch zu wagen, sie mir selber zu bauen. So begann ich im Jahre 1978 mit dem Rutenbau.

Ich bewundere den traditionellen Rutenbau und die alten Meister, aber ich versuche offen zu sein gegenüber Neuem. Mein Rutenbau ist denn auch geprägt vom Mut zum Experiment.

Der Bau von gespliessten Ruten, und damit die Pflege eines beinahe vergessenen Handwerks, hat in jüngste Zeit einen enormen Aufschwung erlebt. Die grösste Schwierigkeit war in meinen Anfangsjahren die Beschaffung von Informationen – Internet und Email waren noch unbekannte Wörter. Und die wenigen noch aktiven Rutenbauer bauten einen grossen Mytos um ihr Schaffen auf.

Heute ist dies alles kein Problem mehr – im World Wide Web ist jeder Schritt zu finden, man muss nur lange genug, manchmal leider zu lange, suchen.

Ich will auf meiner Webseite keine Produkte für den Markt anbieten. Meine Absicht besteht einzig darin, möglichst viele Informationen, die für unser Handwerk notwendig oder hilfreich sind, zu sammeln und einem interessierten Publikum zugänglich zu machen.

Meine Ruten

Mut zum Experiment zeichent meine heutige Arbeit aus. Wie vermutlich jeder, der mit Rutenbauen beginnt, habe ich anfänglich lediglich bekannte Tapers nachgebaut. Irgendwann nimmt jeder, manchmal auch unfreiwillig (!), Anpassungen vor.
Aber den Schritt, wirklich selber Taper zu entwickeln, in die „Mechanik“ der Taper einzutauchen, vollziehen die wenigsten Hobby-Rutenbauer. Dazu fehlt in der Regel schlichtweg die Zeit und damit die Erfahrung. Da ich meine Ruten nicht zum Verkauf anbiete, habe ich viel Zeit, mich mit einzelnen Details im Rutenbau zu beschäftigen. Neue Ideen entwickeln, neue Wege gehen, das Spezielle pflegen, das ist es, was mich am  Rutenbau fasziniert.

Ruten für meine Freunde haben in der Regel einen besonderen Griff und Beschläge:

Galerie - Ein besonderes Geschenk

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